Wie können wir den ländlichen Raum attraktiver gestalten und um Attraktivitätskomponenten jenseits von Natur bereichern? Wie können wir Kulturgut (neu)definieren? Wie schaffen wir Akzeptanz für notwendige Änderungen und Motivation für die Mitgestaltung und Umsetzung neuer Ansätze? Wie vitalisieren wir das Gemeinschaftsleben und schaffen neue Visionen für unsere Heimat? etc.
Für ländliche Regionen und ihre Kleinstädte besteht aktuell die Gefahr, in ihrer Entwicklung zu stagnieren und ökonomisch wie kulturell abgehängt zu werden – erst Recht im Osten Deutschlands. Seit der Wende erscheint der ländliche Raum wenig attraktiv und steht in der Regel vor großen Herausforderungen in Bezug auf seine Wirtschafts- und Infrastruktur sowie die kommunale Daseinsvorsorge. Auch fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemlagen komplex. In einigen Regionen ist eine Steigerung der Wirtschaftsleistung erreicht, doch insgesamt fällt die Leistungsbilanz deutlich niedriger als in westdeutschen Regionen und Städten aus. Auch die Arbeitsmarktsituation unterscheidet sich erheblich mit der Folge unterschiedlicher Erwerbspartizipation. Eine alternde Bevölkerung und eine anhaltende Abwanderung verändern darüber hinaus die Städte und Dörfer. Junge, gut ausgebildete, leistungsfähige, kreative und veränderungswillige Menschen verlassen aus verschiedenen Gründen die Region – und mit ihnen die Leistungsträger und Fachkräfte der Zukunft. Zurückbleiben oft nur die Alten, Schwachen und ‚Bildungsverlierer‘. Und so fehlt es meist generationsübergreifend an Interaktion, Kommunikation, Vision und Perspektive für eine Zukunft in den ländlichen Regionen. Die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklungsfähigkeit ist gefährdet.
Will man dieser Entwicklung etwas tragfähiges und nachhaltig Wirksames entgegensetzen, so muss man insbesondere der Gruppe der „Jungen Erwachsenen“ attraktive Räume zur aktiven Mitgestaltung anbieten und die ansässige Bevölkerung für die Herausforderungen und Chancen unserer Zeit sensibilisieren. Es gilt alte und neue Dialog- und Interaktionsräume sowie gestaltungsstarke Gemeinschaften zu aktivieren, um gemeinsam anschlussfähige und selbstbestimmte eine zukunftsfähige Entwicklungsstrategie für ländliche Räume zu entwickeln.