KUNST . KULTUR . INTERAKTION . ERINNERUNG. ZUKUNFT

Geschichtliche Ausstellung

EINE SCHULE. ZWEI GESCHICHTEN.
Von der NAPOBI zur SED-Parteischule

Eine Ausstellung zur wechselvollen Geschichte des Gebäudekomplexes: die Nutzung als „Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt Ballenstedt“ und als „Bezirksparteischule ‚Wilhelm Liebknecht‘ der Bezirksleitung Halle der SED, Ballenstedt“. Die Sonderausstellung ist im Stadtmuseum „Wilhelm von Kügelgen“ Ballenstedt dauerhaft verortet und wird zur Veranstaltung auf dem Großen Ziegenberg in den Räumlichkeiten von Haus 3 präsentiert. Der Forum Großer Ziegenberg e. V. wird die Veranstaltung an drei Tagen mit fachkundigen Führungen über das Gelände und durch das Objekt begleiten

Freitag 17.00 bis 21.00 Uhr
Samstag 10.30 bis 21.00 Uhr
Sonntag 10.30 bis 17.00 Uhr


Führungen über das Gelände

Mit viel Hintergrundwissen und Geschichten aus dem Alltag derjenigen, die ein Stück Lebenszeit an diesem Ort verbracht haben, werden Sie auf den fachkundigen Führungen über das 35 Hektar große Gelände in die Geschichte des Ortes eintauchen. Der Forum Großer Ziegenberg e. V. wird die Veranstaltung an drei Tagen mit fachkundigen Führungen über das Gelände und durch das Objekt begleiten.

Führungen
Samstag 12.00, 14.00 und 17.00 Uhr
Sonntag 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr


Napola: Verführte Elite im Harz
Buchvorstellung mit Wolfgang Schilling

Sie sollten zur NS-Zeit die Eliteschulen für den Führernachwuchs im Großdeutschen Reich werden. Ausgelesene Jungmannen erwarben an paramilitärisch geführten Internatsschulen nicht nur das Abitur, sondern erhielten das Rüstzeug dazu, später in Staat, Verwaltung, Wehrmacht und SS an vorderster Front die nationalsozialistische Gesinnung durchzusetzen. An zwei Standorten kamen Schüler im Harz in Nationalpolitische Erziehungsanstalten (NAPOLA). Die Klosterschule Ilfeld verwandelte man 1933 vom einstigen humanistischen Vorzeigegymnasium in eine straff geführte Einrichtung neuer Gemeinschaftserziehung. Im anhaltischen Ballenstedt entstand nach 1934 der einzige Neubau einer NAPOLA in Deutschland, der mit seiner gigantomanischen Architektur heute befremdet und einer Nachnutzung harrt. Abseits von Städten sollten im Mikrokosmos der neuen Bildungsanstalten wehrhafte Herrenmenschen heranwachsen, die später als „Politische Soldaten“ dem Führerstaat bedingungslos zu dienen hatten.  Auch hier funktionierte das NS-System von Lager, Kolonne und Fahne.  Als Vorbilder dieser Menschenformung dienten Kadettenanstalten, Landschulheime und englische Public Schools mit einer spartanischen aber kameradschaftlichen Prägung. Unter der Parole „Mehr sein als scheinen“ wuchsen hier ausschließlich Jungen als Führungskräfte heran, die auch nach dem Untergang des NS-Staates in Schlüsselpositionen gelangten, wenn sie nicht vorher im II. Weltkrieges ihr Leben ließen. Dieses Buch widmet sich zwei schwierigen Orten, deren NS-Bildungsanstalten mit ihren Ambitionen, Funktionen, ideologischen Hintergründen und deren Niedergang. Die Buchvorstellung wird gefördert durch die Friedrich-Ebert-Stiftung.

Lesungen um 11.00 Uhr und 13.00 Uhr im Haus der Geschichte


Die Mauer. Sie steht wieder!
Fotoausstellung

30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer erinnert das Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung mit einer Ausstellung in der Berliner Humboldt-Universität an das Bauwerk, das über 28 Jahre lang die Stadt teilte und die Menschen im Osten von denen im Westen trennte – als ein Symbol des Kalten Krieges. Gezeigt werden 30 Bildmontagen. Sie bestehen aus historischen Aufnahmen der Berliner Mauer der Polizeihistorischen Sammlung Berlin und aus aktuellen Fotos derselben Orte. Dazu hat sich der Berliner Fotograf und Designer Alexander Kupsch auf eine Spurensuche entlang des Verlaufs der ehemaligen innerstädtischen Grenze begeben, um genau diese Orte zu identifizieren und aus derselben Perspektive neu aufzunehmen. Dabei musste er ein vier Meter hohes Stativ einsetzen, um exakt den Eindruck von damals wieder einfangen zu können. Seinerzeit dokumentierte die West-Berliner Polizei minutiös alle Arbeiten und baulichen Änderungen an der Berliner Mauer und schoss Fotos meist von Aufbauten, damit auch die Situation auf der anderen Seite erfasst werden konnte. Durch fotograUsche Überblendungen übertr.gt Alexander Kupsch den Blick aus der Vergangenheit in die Berliner Gegenwart. Wo heute der Verkehr Zießt, Neubauten stehen und sich Passanten von Ost nach West und umgekehrt bewegen, versperren plötzlich wieder Beton, Stacheldraht und Panzersperren den Weg: Die Mauer – sie steht wieder.

Eine Ausstellung der Bundeszentrale für Politische Bildung